Formen der Angst
Innere Unruhe
Innere Unruhe bedeutet eine seelische Aufregung, Nervosität oder innere Anspannung. Manchmal gibt es eine harmlose Erklärung dafür, wie zum Beispiel vor einem wichtigen Termin oder Ereignis. Oft tritt sie jedoch scheinbar grundlos auf, und für viele gehört sie sogar zum Alltag. Wenn die innere Unruhe immer wieder auftritt, macht sie unglücklich und kann krank machen.
Spezifische (isolierte) Phobie
Eine spezifische Phobie, auch isolierte Phobie genannt, ist auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation gerichtet ohne dass sie zu einem anderen Krankheitsbild dazugehört.
  • Höhenangst
  • Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen)
  • Angst vor Spinnen
  • Angst vor Hunden
  • Angst vor Gewitter
  • Zahnarztangst
  • Angst vor Krankheit

Existenzielle (allgemeine) Angst
  • Versagensangst
  • Verlustangst
  • Existenzangst
  • Kontrollverlustangst

Generalisierte Angststörung
Das sind alltägliche Situationen, die Angst machen, ausgelöst durch eine bestimmte Situation, die vermieden wird. Menschen mit einer generalisierten Angststörung leiden unter einem ständigen Gefühl von Besorgnis und Anspannung in Bezug auf alltägliche Situationen und Herausforderungen.
Homöopathie bei überforderung, Stress und Erschöpfung

Wichtige Behandlungsziele bei anhaltender überlastung und resultierender Erschöpfung sind die Wahrnehmung körpereigener Signale, die Fähigkeit, schützende Konsequenzen daraus abzuleiten oder einen Umdenkprozess einzuleiten, insbesondere im Beruf. Ziel ist es letztlich, körperlich und seelisch ins Gleichgewicht zu gelangen. Homöopathische Heilmittel können auf diesem Weg, meist in Kombination mit anderen Behandlungsma;ßnahmen, eine gro;ße Hilfe darstellen. Ungefähr jeder fünfte bis siebte Deutsche erleidet im Laufe seines Lebens einen Burnout. Anders ausgedrückt, eine schwere Form der seelischen und körperlichen Erschöpfung. Die Beschwerden können in körperliche und psychische Symptome unterteilt werden. Auf körperlicher Ebene finden sich Erschöpfung, Schlafstörungen, aber auch chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen und Rückenschmerzen. Die psychischen Symptome zeigen sich in emotionaler Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, ängsten, Nervosität und überforderung. Das Burnout Syndrom ist eine Folge von Dauerstress und sollte nicht mit einer Depression verwechselt werden. Eine Depression durchdringt alle Lebensbereiche, ein Burnout ist oft zunächst arbeitsbezogen. Patienten können beispielsweise im Urlaub unbeschwerte, fröhliche Tage erleben. äu;ßere Faktoren wie ständiger Zeitdruck und gro;ße Verantwortung zusammen mit persönlichen Faktoren wie Perfektionsstreben, können zu den ersten Symptomen des Burnouts führen. Frühzeitiges Erkennen der Symptome und anschlie;ßendes Einleiten geeigneter Ma;ßnahmen kann dazu beitragen, wieder eine gesunde Lebensqualität herzustellen. Eine besonders geeignete Methode ist die Homöopathie. Sie kann Menschen helfen, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Sie kann auch unterstützen, ein Umdenken im beruflichen Handeln zu begleiten. Sie kann Patienten fördern, sich selbst besser wahrzunehmen, Warnsignale besser zu erkennen und angemessen zu handeln.
Eine beispielhafte Auswahl homöopathischer Mittel bei überforderung, Stress und Erschöpfung

Bei Nux vomica steht nicht primär die Erschöpfung im Vordergrund, sondern vielmehr überforderungs- und Stresssymptome. Der Patient, der Nux vomica benötigt, ist gewöhnt, übermäßig viel zu arbeiten und hat einen verantwortungsvollen Beruf. Er neigt dazu, von Termin zu Termin zu eilen, während er unterwegs schnell ein Brötchen beim Imbiss zu sich nimmt und immer wieder Kaffee konsumiert. Es ist wenig verwunderlich, dass bei einem solchen Lebensstil Kopfschmerzen, Sodbrennen und Obstipation auftreten können. Ein sehr typisches Symptom bei Nux vomica ist Schlaflosigkeit in den frühen Morgenstunden zwischen 3 und 4 Uhr. Der Patient wacht auf, grübelt über berufliche Angelegenheiten und schläft erst wieder ein, kurz bevor der Wecker klingelt. Dementsprechend fühlt er sich morgens ausgelaugt und benötigt erhebliche Mengen an Stimulanzien Kaffee, Zigaretten etc., um den Tag überstehen zu können. Am Abend braucht er dann das eine oder andere Glas Wein, um abzuschalten. Nachts wachen diese Menschen oft auf und der Teufelskreis beginnt von Neuem. Diese Situation macht reizbar und jähzornig. Patienten wirken ständig genervt und verlangen von ihrer Umgebung ähnlich perfektionistisches Handeln und Arbeitswut wie sie es selbst an den Tag legen. Kommt dies nicht vor, kann der Betroffene regelrecht explodieren. Nux vomica kann helfen, ruhiger zu werden, auch mal einen Termin absagen zu können und dafür lieber einen Fahrradausflug mit der Familie zu genießen und das Handy zu Hause zu lassen.
Sepia ist ein oft gewähltes Mittel für Frauen, aber auch für Männer mit multiplen Rollen und Verpflichtungen. Als Ehefrau, Hausfrau, Mutter und Berufstätige zu gleich, können viele diesen Alltag bewältigen, ohne erschöpft zu sein. Betroffene, die Sepia benötigen, zeichnen sich jedoch durch ein besonders hohes Pflichtbewusstsein und Perfektionismus aus. Dies kann zu Erschöpfung und Reizbarkeit führen, wenn die Aufgaben und Verantwortlichkeiten überwältigend werden. Die Reizbarkeit richtet sich oft gegen die engsten Familienmitglieder, wie den Partner oder die Kinder. Zusätzlich treten häufig organische Beschwerden, wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen, auf. Betroffene ziehen sich gerne zurück und suchen Entspannung oft durch sportliche Aktivitäten. Sepia kann dabei helfen, Gelassenheit zu fördern und das Abgeben von Verantwortung zu erleichtern, sowie das Annehmen von weniger perfekten Situationen.
Für Lycopodium steht eine überforderung mit Reizbarkeit im Vordergrund. Ein Patient, der Lycopodium benötigt, empfindet Angst vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Er ist den Belastungen durch die Anforderungen des Alltags nicht gewachsen. Allerdings kaschiert er diese ängste oftmals durch ein hochmütiges und arrogantes Verhalten, wodurch er für viele eher dominant und selbstsicher wirkt. In Wahrheit ist er jedoch von großen Versagensängsten und Furcht vor Blamagen geplagt. Er neigt dazu, Entscheidungen zu meiden und hat Schwierigkeiten, mit Kritik und Widerspruch umzugehen. Auf der körperlichen Ebene treten häufig Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen und Verstopfung auf. Lycopodium kann hier unterstützend wirken, indem es das Selbstwertgefühl im Inneren stärkt und hilft, gelassener mit Fehlern umgehen zu können, um zukünftige Aufgaben oder einfach nur den täglichen Arbeitsablauf beruhigter und ohne Befürchtungen angehen zu können.
Bei Phosphorus (gelber Phosphor) ist der Betroffene nervös, erschöpft und leidet unter vielen ängsten sowie fantasievollen Vorahnungen. Zudem sind Kopf- und Magenschmerzen, sowie nervöse Schlafstörungen häufige Begleiterscheinungen. Im Gegensatz zu Acidum phosphoricum sehnt sich der Betroffene nach Gesellschaft, er möchte in den Arm genommen werden und benötigt Zuneigung und Trost. Phosphorus ist ein Mittel, das vor allem zu einem bestimmten Persönlichkeitstyp gut passt. Dabei handelt es sich um empathische, liebevolle und sehr rücksichtsvolle Individuen. Sie nehmen an Freude und Schmerz anderer sehr intensiv teil. Zudem sind sie äußerst begeisterungsfähig und immer "Feuer und Flamme". Ein "Phosphorus-Mensch" benötigt allerdings stets seine Ruhepausen und seinen Schlaf. übergeht er diese Signale und überlastet sich, so folgt schnell Erschöpfung und das Gefühl des "Ausgebrannt-Seins".
Bei Acidum phosphoricum (Phosphorsäure) zeigen Patienten oft eine ausgeprägte Erschöpfung, meist nach einem abgeschlossenen Ereignis, das Anstrengung erfordert hat. Dazu zählen beispielsweise ein umfangreicher Kongress, den es zu organisieren galt, oder eine Familienfeier, bei der alles reibungslos ablaufen sollte. Auch ein belastendes Lebensereignis kann zu diesem Zustand führen. Das Verlangen nach Rückzug und das Meiden von Gesellschaft sind häufig vorhanden. Die Gedanken sind von Sorgen und Kummer geplagt, tagsüber fühlt man sich sehr müde, während nachts Schlaflosigkeit im Bett liegt. Ein weiteres bedeutsames Symptom ist die Konzentrationsschwäche und eine verminderte Merkfähigkeit. Dabei werden Gegenstände ständig verlegt und es wird vieles vergessen. Acidum phosphoricum ist oft das Mittel der ersten Wahl bei beginnenden Erschöpfungszuständen. Für bestimmte Persönlichkeitstypen passen in der Regel andere Arzneien besser. Acidum phosphoricum hat sich jedoch bei vielen Patienten in der beschriebenen Lage bewährt.